Psychosophie

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In der Begegnung mit anderen Menschen können wir uns selbst und andere besser verstehen lernen. Wenn wir miteinander sprechen, begegnen sich subjektive Welten. Vielleicht entstehen daraus Einsichten, die für das je eigene Leben von Bedeutung sind.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Macht Hitze aggressiv?

Das Thema ist nicht neu - vor vielen Jahren gab es bereits Studien, die sich auf den Zusammenhang zwischen Hitze und Aggression bezogen. Einen eindeutigen Hinweis habe ich bisher nicht gefunden, aber dass es da einen Zusammenhang gibt, ist sehr wahrscheinlich. Die Frage ist ja, wo fängt die Hitze an und welche Randbedingungen sind sonst noch gegeben, die als einengend, belastend, frustrierend empfunden werden?

Neuere Wetternachrichten aus den USA beschreiben die vorsichtige Variante: erhöhte Temperaturen können zu höherer Aggressivität führen - vor allem dann, wenn die Temperatur um mehrere Grad steigt, in dicht bevölkerten Regionen etwa.
Die Untersuchungen bezogen sich zum Teil auf den Straßenverkehr - bereits 1986 gab es eine Studie, in der Autofahrer an einer Ampel unfreiwillig zu Versuchspersonen wurden. Also - ein Eingeweihter bleibt an einer roten Ampel stehen, reagiert aber nicht, als die Ampel wieder grün wird. Früher oder später fangen die Leute dahinter zu hupen an... ein Signal dafür, dass sie von der unnötigen Warterei nicht gerade begeistert sind.
Was die Studie der AAA (American Automobile Association) zeigte: wer eine Klimaanlage im Auto hat (vorausgesetzt, sie ist eingeschaltet), hupt weniger. Oder später. Die anderen, die mehr in der Hitze brüten müssen, reagieren "weniger cool". Hitze also kann dazu führen, dass es mehr Unfälle, mehr Kriminaliät und mehr Suizide gibt. Das Wort "kann" zeigt dabei die bleibende Skepsis auf... wenn es schließlich zu heiss wird, geht die Kriminalitätsrate auch wieder zurück. Logisch irgendwie, Hitze macht eben auch schlapp.

Realistisch dürfte es sein, von einem komplizierteren Zusammenhang auszugehen, je nachdem, wie Hinweisreize bewertet werden, welche Faktoren sonst noch beteiligt sind - und so weiter. Eine sinnvolle Anwendung der Erkenntnisse kann darin bestehen, Hitze als Hypothese im Hinterkopf zu behalten, wenn im Sommer manche Leute anders reagieren, schneller aus der Haut fahren, verärgert oder wütend reagieren. Kommen dann noch Wartezeiten dazu, viele rote Ampeln, Staus... werden Unfälle wahrscheinlicher, solche Situationen können gefährlich werden. Also lohnt es sich vielleicht, in Sommerzeiten mehr über die innere Gelassenheit nachzudenken, sich Abkühlung zu verschaffen, wo es möglich ist, mehr Pausen einzulegen und anstrengendere Aktivitäten mehr auf die kühlen Abendstunden zu verlegen.

7 Kommentare:

  1. Hi Rolf, ich denke schon, dass Hitze für Menschen, die es nicht dauerhaft gewohnt sind, aggressiv macht. Ich merke es ja selbst an mir. Desto länger diese vor allem schwüle Hitze anhält, ist mein Aktzeptanzlevel gesunken...

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  2. Das kann ich mir vorstellen... aber ich stelle mir noch etwas anderes vor, nämlich dass man lernen kann, mit ungewohnt hohen Temperaturen besser umzugehen. Dann würden sich auch diese sinnlosen Prügeleien erübrigen... so also ist ein neuer Artikel entstanden: Meditation gegen Hitze. Angeregt hat mich dabei auch eine Sendung auf arte, in der es um Neurophysiologie, die Entstehung von Gefühlen und buddhistische Meditation ging. Warum macht Hitze eigentlich wütend? Und was soll es bringen, der Wut mit Wut zu begegnen? Also: betrachte sorgsam die Gefühle und finde einen Weg - von der Schwüle in die Kühle.

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  3. Ich bin schon froh, dass ich mein Haus vernünftig gedämmt habe, da lässt sich die Hitze aushalten, Abends dann auf der Terrasse ein kühles Bier und alles ist wieder friedlich ;-))

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  4. Tja, Jürgen, das dachte ich mir schon fast: bei Dir ist auch das Kühle blond...

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  5. Das wiederum würde aber ja bedeuten, dass die Konflikte gerade in den etwas "wärmeren" Breitengraden auch auf die entsprechende Hitze zurück zuführen wäre. Eine lange aber nicht enden wollende Kette von naturellen "Zufällen" lässt allso die Menschen gerade in jenen Gebieten die Gewaltbereitschaft am meisten spüren? Aber ich würde, wenn ich einmal in mich selber reinlausche, behaupten....ja. Hitze kann, oder macht schon bis zu einem gewissen Grad agressiver als normal. Aber bei jedem zeigt sich jene Agressivität wiederum anders. Wenn aber ein gewisser Punkt jener "Wärmeuntauglichkeit" überschritten wurde, schlägt sich wiederum jene Agressionsbereitschaft auch schnell in Resignation um. Organisch versucht der Körper ja den entsprechenden Energiehaushalt durch "Überhitzung" zu schützen und reguliert auf seine Art den Haushalt. Der Mensch "transpiriert" erst etwas leicht, bis hin Schwitzen wie ein Pferd. Man wird nicht nur "streitsüchtiger", sondern wiederum auch langsamer und "schlapper". Es spielen dabei aber wahrscheinlich auch solche Faktoren eine Rolle wie mentale Verfassung. Aber das hast du ja schon entsprechend angemerkt. ;-) Was uns etwas nordisch veranlagte Bleichgesichter dagegen am besten schützt, wäre nicht unbedingt ein "kühles Blondes", was ja am Ende den Körper zu noch mehr schwitzender Tätigkeit auf den Plan ruft ( manl abgesehen von dem imenssen Durschtempfinden dabei ;-) ), sondern wirklich einen Ort zu finden, welcher um einige Grade unter der momentanen Umgebungstemperatur liegt. Das jedenfalls sind meine Erfahrungen zum Thema:"...Scheisshitze...."


    Mit entsprechenden im Augenblick noch angenehmen Temperaturen verbundenen Grüssen aus der luftigen Schweiz.

    rolf

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  6. Hallo Rolf, immerhin bestünde ja die Möglichkeit, Hitzköpfe aus warmen Regionen mit Wasserpistolen zu versorgen. Gefüllt mit schön kühlem Wasser könnten sie dann munter drauflosballern und die Angelegenheiten würden sich von selbst abkühlen. Auch der private Gebrauch einer Wasserpistole zum Schutz dürfte keine allzu großen Probleme mit dem Waffengesetz mit sich bringen... Oder: wir exportieren alle potentiellen Attentäter in die luftigte Schweiz, lassen sie Berge besteigen, damit sie sich mal kräftig austoben können. Ein buddhistisches Kloster zwecks innerer Einkehr und zur Meditation der je eigenen Aggressivität ist auch eine Idee... aber auf sowas kommt die UN wohl nicht so schnell. Nun lasst es mal munter weiterwedeln in der Schweiz...

    Grüezi
    Rolf aus D

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  7. Hitze macht den leistungsorientierten Miesmuffel aggressiv, weil sie an seinem Wunsch rütteln, sich in die Sonne zu legen, er sich dies aber nicht eingestehen kann weil er arbeiten wollen muss, da er ja ein ganz eifriger Fleissiger ist und seinen Autoritäten große Freude machen will.
    Während die einen in Europa längst Siesta landesweit feiern, gibts in D sogar noch Hitzefreiverbot für Kinder, mit dem Hinweis das die Eltern ja zur Arbeit müssen ein bischen Strenge ja nicht schaden würde...

    ZUM KOTZEN*! NATÜRLICH WIRD DA DER MENSCH ANGEPISST UND SAUER! AUCH WENN ER ES NICHT ZUGEBEN DARF!
    Dann wird halt Druck abgelassen indem der Nächste angepöpelt wird, der irgendwie zu fröhlich ob des guten Wetters daherkommt. Wieso freut sich die Sau übers Wetter auch, während ich mich darüber ärgern muss?

    :-)
    *Die deutlichen Worte sind reine Gefühlsmetaphern und daher notwendige Bilder um die Realität fühlbar in Text zu gießen. Bitte nehmen Sie keinen Anstoß daran, es sind keine Beleidigungen gegen irgendwen

    Andere These:

    Vielleicht liegen auch einige Synapsen ungrade, da ja doch einige Menschen schlechter schlafen, wenn es zu warm wird. Unsere Schlafgemächer sind ja eher dazu angetan die Winterkälte draussen zu halten anstelle die Wärme erträglich zu gestalten.
    Eine "Sommerausstattung" im Schlafzimmer? Wäre durchaus eine Überlegung wert.

    Grüße Heinzi

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