Psychosophie

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In der Begegnung mit anderen Menschen können wir uns selbst und andere besser verstehen lernen. Wenn wir miteinander sprechen, begegnen sich subjektive Welten. Vielleicht entstehen daraus Einsichten, die für das je eigene Leben von Bedeutung sind.

Montag, 30. November 2009

Gefährlich... Männer reagieren anders als Frauen

Die Frage, ob es ein 'männliches' und ein 'weibliches' Gehirn gibt, ist ein weites Feld. Wie sieht das eigentlich mit Ängsten aus - reagieren Männer da anders als Frauen, ist Angst ein eher weibliches Phänomen?

Dieser Frage ging Dr. Urbanik mit seinen Kollegen an der Uni Krakau in Polen nach. 40 Versuchspersonen, davon 21 Männer und 19 Frauen, im Alter zwischen 18 und 36 Jahren, wurden mit dem Verfahren der Magnetresonanztomographie untersucht. Die Versuchspersonen bekamen Bilder zu sehen - im ersten Durchgang nur 'negative', im zweiten nur 'positive'. Die Bildersammlung diente dazu, bestimmte Gefühle auszulösen. Die Frage war dann, wie das Gehirn auf die Bilder reagiert.
Männer und Frauen reagieren unterschiedlich - die Hirnregionen, die jeweils aktiviert werden, legen bestimmte Schlussfolgerungen nahe. Frauen reagieren auf negative Reize stärker emotional, Männer konzentrieren sich stärker auf die Sinnesreize und reagieren stärker handlungsorientiert. Bei Männern wurde das autonome Nervensystem stärker aktiviert - die Beschleunigung des Herzschlages und das System "Angreifen oder Flüchten" wird schneller ausgelöst. Aus der Beobachtung, dass bei Männern durch die Betrachtung negativer Bilder stärker das autonome Nervensystem aktiviert wird, leiten die Forscher eine stärkere Tendenz ab, in gefährlichen Situationen aktiv zu werden. Frauen stellen positive Bilder stärker in einen sozialen Zusammenhang rufen Erinnerungen ab - während Männer sich eher auf das konzentrieren, was sie tatsächlich wahrnehmen.

Soweit also die Zusammenfassung der Ergebnisse. Beobachten und Messen lässt sich, welche Hirnregionen aktiviert werden - im Labor. Wie es in der Realität aussieht und ob die Tendenzen zu Recht verallgemeinert werden können, das ist eine andere Frage.
Epidemiologische Studien zeigen tatsächlich ein stärkeres Auftreten von Angststörungen bei Frauen - Angst und Panikattacken treten doppelt so häufig auf. Die Erklärung, dass das weibliche Hirn eben 'anders tickt', hilft allein aber auch nicht viel weiter... aus der Interpretation 'stärker innenorientiert' ergibt sich aber auch ein Ansatz - die Möglichkeit nämlich, die Aufmerksamkeit gezielt nach aussen zu lenken und handlungsorientierte Strategien zu entwickeln. Das Muster "Flüchten oder Angreifen" ist als 'Patentrezept' genauso problematisch - das Innehalten und Nachdenken kann in der Realität genauso ein sinnvolles Korrektiv darstellen. Hilfreich kann es sein, sich bewusst zu machen, dass automatische Reaktionen auf der physiologischen Ebene gewissermassen 'vorprogrammiert' sind. Einmal tief durchatmen und sich entspannen zu können - das ist ein wertvoller Schritt. Entspannungsverfahren, die mit körperlichen Aktivitäten verbunden sind, sind dabei besonders interessant.

Quelle:


s. auch: Angst und Panik

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